Corona-Hirtenbrief 2020
Hirtenbrief an die Gemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart zur Corona-Pandemie, 25. Sonntag im Jahreskreis: 20. September 2020
Bischof Dr. Gebhard Fürst Gottesglaube in Corona-Zeiten
Einrichtungsleitung (w/m/d) gesucht
Das Kolpinghaus Reutlingen ist ein Berufliches Internat und Jugendwohnheim mit zurzeit 152 Jugendlichen. Im Kolpinghaus erhalten Auszubildende, Blockschüler*Innen und andere junge Menschen Unterkunft, Verpflegung und pädagogische Begleitung im Sinne der Leistungen der Paragraphen 13 und 34 SGB VIII. Darüber hinaus sind Zimmer an Studierende vermietet. Der Träger sucht zum 1. Januar 2021 oder früher für die Einrichtungsleitung eine zusätzliche Führungskraft mit 100%igem Stellenumfang. Die Leitungsaufgaben sollen von einer Doppelspitze mit zwei Leitungskräften erledigt werden. Die Stelle ist unbefristet.
Ihre Aufgaben
- Außenvertretung des Kolpinghauses gegenüber Partner/innen in den Kommunen, im kirchlichen Bereich, in Politik und Wirtschaft
- Öffentlichkeitsarbeit
- Zusammenarbeit mit Schulen, Betrieben, Kammern und Innungen
- Personalführung der Mitarbeiter*Innen
- Verantwortung für das Finanzbudget
- Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern des „Kolpinghaus Reutlingen e.V.“
- konzeptionelle und bauliche Weiterentwicklung des Hauses
- Steuerung des pädagogischen Teams bei der Begleitung der Jugendlichen
Wir erwarten
- Hochschulabschluss
- einschlägige Kenntnisse in Pädagogik, Sozialrecht, Betriebswirtschaft und EDV
- gute soziale Kompetenzen und hohes Engagement
- werteorientiertes, partizipatives Führungsverständnis
- Zugehörigkeit zu einer Christlichen Kirche der ACK
- Identifikation mit den Zielsetzungen einer Kolping-Einrichtung
- mehrjährige Berufserfahrung in Einrichtungen der Jugendhilfe erwünscht
Wir bieten
- attraktive, vielfältige und entwicklungsfähige Aufgabengebiete
- verantwortliche Tätigkeiten mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten
- Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Supervision
- Die Vergütung erfolgt nach dem Tarif für Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes.
Möchten Sie Fragen im Voraus klären, steht Ihnen der Leiter des Kolpinghauses, Herr Rist, gern zur Verfügung.
Telefon: 07121 4334-0 Fax: 07121 4334-34 Email: h.rist@kolpinghaus-reutlingen.de
Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis spätestens 15.09.2020 an den Vorsitzenden des Kolpinghaus Reutlingen e.V per Mail an:
Roland.Knaebler@drs.de oder an: Vorstand Kolpinghaus Reutlingen e.V., Liststr. 26, 72764 Reutlingen
Ulrike Neher-Dietz wechselt von der Citykirche zur Klinikseelsorge
„Ich bin eine Netzwerkerin“, sagt Ulrike Neher-Dietz von sich. Menschen begegnen, mit ihnen ins Gespräch kommen, zwischen ihnen Verbindungen schaffen, Netzwerke erstellen, um helfen zu können – erfüllt sie mit Begeisterung. Diese Freude hat sie in ihrer Zeit als Pastoralreferentin in der Citykirche weitergegeben: an die Besucher, an Menschen, die das Gespräch suchten, an das ehrenamtliche Team.
Seit 2005 gibt es in Reutlingen das ökumenische Projekt Citykirche in der Innenstadt. Ulrike Neher- Dietz war von katholischer Seite aus von Anfang an dabei, förderte Aktionen, initiierte Ausstellungen, setzte mit den Chorraumgestaltungen viele spirituelle Impulse und half dabei, aus der Citykirche das zu machen, was sie jetzt ist: eine Anlaufstelle und ein Gasthaus der besonderen Art mitten in der Stadt mit offenen Türen und offenen Ohren. Die Begegnung mit den Menschen, der Austausch von Lebens- und Glaubensgeschichten und das gemeinsame Suchen, nach dem, was im Leben trägt, war ihr ein Anliegen. „Es war eine lange und tolle Zeit. Die ökumenische Offenheit, die Möglichkeit, selbst etwas gestalten zu können und kreativ zu sein“, habe ich sehr genossen, sagt sie rückblickend.
Und so mischt sich zum Abschied auch Wehmut mit der Freude auf die neue Stelle in der Seelsorge der Klinik am Sternenberg. Am 15. Juli ist dort Arbeitsbeginn. Die ausgeschriebene Stelle habe sie immer wieder umgetrieben und ihr Lust gemacht, sich noch einmal neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen und zu wechseln. Gestärkt aus den Erfahrungen in der Citykirche ist sie nun gespannt auf die Aufgaben im Krankenhaus. Ulrike Neher-Dietz freut sich darauf, in einem ökumenisch ausgerichteten Seelsorge-Team zu arbeiten und für Patienten, Angehörige und Pflegepersonal da zu sein. /mto
Aktuelles
Gottesdienste in neuem Gewand
Kein Singen, jede zweite Kirchenbank bleibt leer, Einbahn-Regelung im Kirchenschiff, kein Weihwasser, kein Friedensgruß, vorherige Anmeldung. Seit 9. Mai dürfen auch in den katholischen Kirchen wieder Gottesdienste gefeiert werden – unter strengen Hygienevorschriften, mit geänderten liturgischen Abläufen und ohne die sonst selbstverständlichen gemeinschaftlichen Rituale. Eine Zwischenbilanz aus der Gemeinde St. Peter und Paul im Storlach.
„Vor lauter Hygieneregelungen konnte ich mich zuerst überhaupt nicht auf den Gottesdienst einlassen. Ständig habe ich überlegt, ob ich alles richtig mache“, beschreibt eine Kirchgängerin ihre Erfahrungen mit den ungewohnten Gottesdienstformen. Mittlerweile habe sie sich daran gewöhnt. Tatsächlich seien die Corona-Maßnahmen eine Bremse, spontan und unbefangen am Gottesdienst teilzunehmen, stimmt Pfarrer Roland Knäbler zu, insbesondere für Besucher, die nicht regelmäßig in die Kirche gehen oder zum ersten Mal kommen. Dass das Singen fehlt, nehme etwas weg, empfindet der Pfarrer. „Wir versuchen, diesen Dialog mit anderen Mitteln aufzubauen, zum Beispiel, dass die Gemeindemitglieder kleine Sätze aus dem Evangelium vorlesen.“ Hören und Zuhören, so Knäbler bekämen eine ganz andere Gewichtung, - eine Konzentration auf das Wesentliche. „Das wiegt das andere aber nicht auf.“ Auch dem Kantor und Kirchenmusiker, Martin Neu, fehlt sehr der Gemeindegesang und vor allem der Chorgesang, für ihn eine wichtige Bereicherung des Gottesdienstes.
Und noch ein gemeinsames Miteinander wird vermisst: der Austausch der Gemeindemitglieder untereinander nach dem Gottesdienst auf dem Kirchplatz.
Befremdlich bleibt für einige Gläubige, wie die Kommunion verteilt wird. Der Empfang des Leibes Christi in einer Hostie, wie es der katholische Glauben vorsieht, ist der Höhepunkt einer jeden Eucharistiefeier. In St. Peter und Paul werden die Hostien mit einer Hostienzange gereicht, nachdem sich die Kommunionhelfer die Hände desinfiziert und Einmal-Handschuhe angelegt haben. „Durch die Instrumente wird hier eine künstliche Distanz aufgebaut, die wir eigentlich nicht haben wollen“, sagt Knäbler. Aber auch die Variante, die Hostie auf eine Serviette zu legen und die Serviette später wegzuwerfen, trieft die Empfindlichkeit tiefgläubiger Menschen.
Unter organisatorischen Aspekten seien die Gottesdienste ein Kraftakt, berichtet Thomas Baumann, gewählter Vorsitzender in der Kirchengemeinde, der mit anderen als Ordner darauf achtet, dass die Hygienevorschriften im Gottesdienst eingehalten werden. „Da kommt eine große Verantwortung auf die ehrenamtlichen Helfer zu.“ Und manche Kirchenbesucher fühlten sich auch etwas gegängelt, wenn man sagt, wo sie sitzen dürfen.
Siebzig Besucher sind in St. Peter und Paul für die Gottesdienste unter Beachtung der Abstandregeln möglich. Wenn Hausgemeinschaften kommen, die zusammensitzen dürfen, auch mehr. Für den Gottesdienstbesuch muss man sich anmelden – online oder telefonisch. Das bleibe eine Schwelle, schätzt Pfarrer Knäbler. Damit auch spontane Kirchenbesuche möglich sind, gibt es einen Anmeldetisch an der Kirchentür noch vor dem Gottesdienst. Wegschicken musste man bisher noch keinen. Für den Sommer hofft er auf vorsichtige Lockerungen für die Gottesdienste. Bis dahin „muss man das Beste daraus machen.“ (M. Toman)
Rat der Religionen Reutlingen gegründet
